Trauermücken erfolgreich bekämpfen

Oft kommen Kunden in unser Geschäft oder rufen uns an und fragen mit welchem Pflanzenschutz - Mittel sie Trauermücken erfolgreich bekämpfen können oder welche Hausmittel es gibt um die Plagegeister loszuwerden.

Es gibt ein paar wirksame Methoden gegen Trauermücken, allerdings handelt es sich nur um Symptombekämpfung. Die Ursache ist schlicht und einfach das zu viel gegossen wird und diese Ursache gilt es zu beheben, nur dann wird man Trauermücken für immer los.

Nachfolgend sind die wichtigsten Punkte gelistet, warum und wieso Trauermücken auftreten und was man dagegen tun kann. 

 

Wie Trauermücken erkennen ?

Um einen Schädling erfolgreich zu bekämpfen muss man vor Beginn der Behandlung sicher sein um welchen es sich handelt. Also wie Trauermücken erkennen?

Es sind kleine schwarze, geflügelte Insekten die auf der Erdoberfläche krabbeln und bei Störung (z.B. beim gießen) auffliegen. Zu verwechseln sind sie mit Obstmücken, die sind allerdings nicht auf der Substratoberfläche sondern auf oder in der Nähe von reifem Obst, Fruchtsaft- oder Essigresten. Schwarze Blattläuse sind nicht sehr mobil und sitzen großteils an den jungen Triebspitzen einer Pflanze, nicht unten in der Erde.

Trauermücke
Trauermücke - Sciara analis

Woher kommen die Trauermücken?

Trauermücken sind einfach in der Natur vorhanden, können durchs Fenster kommen oder in der Erde (die ja nicht luftdicht verschlossen sein soll) sind Eier oder Larven vorhanden. Das ist normal und nicht vermeidbar, außer man lebt in einem hermetisch abgeschlossenen Raum.

ÜBERLEBEN können sie in unseren Zimmerpflanzen allerdings nur, wenn die Erde permanent feucht nass ist, nur dann haben die Larven eine Chance zu überleben und sich in die adulte flugfähige kleine schwarze Fliegen zu wandeln, die wiederum ihre Eier in das feuchte Substrat ablegen. Daraus schlüpfen wiederum in der Erde lebende Larven aus denen sich wieder die erwachsenen, fortpflanzungsbereiten Trauermücken entwickeln.

Was tun gegen Trauermücken?

Einfach die Erde ausreichend abtrocknen lassen. Klingt simpel, ist es aber für Viele nicht. Vor allem bei größeren Töpfen sind die oberen Zentimeter durch die Wärme im Zimmer getrocknet, aber weiter unten ist das Substrat noch feucht oder gar nass. Durch Anheben des Topfes merkt man am Gewicht ob man ob man gießen kann oder noch warten muss. 

Steht die Pflanze in einem Übertopf darf kein Wasser im Übertopf stehen, das sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Weniger bekannt ist dass der Übertopf etwas größer als der Pflanztopf - der natürlich Löcher haben muss - sein soll. Dadurch ist eine gute Luftzirkulation gewährleistet und die Gefahr der Staunässe wird so reduziert. Bei permanent feucht  - nasser Erde im unteren Bereich des Pflanztopfes spricht man bereits von Staunässe, nicht erst wenn sogar Wasser im Übertopf der Zimmerpflanze steht.

Beim Großteil aller Zimmerpflanzen soll die Erde komplett durchtrocknen, ein paar Tage Trockenheit schaden den meisten Pflanzen nicht. Nur die Familie der Marantengewächse (Infos zur Pflege im Blog Calathea Korbmarante ) mögen keine Ballentrockenheit, allerdings sollen diese auch nicht so nass gehalten werden dass die Larven der Trauermücken eine Überlebenschance haben.

Das zusätzliche Beimengen von Perlite zur hochwertigen Blumenerde (schlechte Erde ist sparen an der falschen Stelle) unterstützt die Durchlüftung und beschleunigt das Austrocknen.

Oft ist nicht nur der Gießintervall das Problem - es wird zu oft gegossen - sondern auch die Menge des Wassers das man auf die Pflanze gießt.  Das Substrat der Zimmerpflanze sollte nach dem gießen leicht feucht aber nicht schwer nass sein.

Wie oft soll ich meine Zimmerpflanze gießen ?

Auf diese Frage gibt es keine korrekte Antwort. Die Frage muss lauten:

Wann soll ich meine Zimmerpflanze gießen?

Man gießt wenn das Substrat trocken ist. Dafür gibt es keine Zeitangabe denn dies ist abhängig von Temperatur, Helligkeit und Jahreszeit. Ist es kühler und sind die Tage kürzer haben Zimmerpflanzen eine Ruhephase und verbrauchen auch weniger Wasser. Da kann es schon sein dass eine Pflanze die man im warmen Sommer wöchentlich gießt nur mehr alle zwei Wochen gießt - in großen Töpfen kann der Intervall noch länger sein. Hier hilft einzig vor jedem Gießen zu kontrollieren ob es wirklich nötig ist und nicht nach Kalender zu gießen. Im Zweifel lieber länger warten als zu früh gießen.

Schaden Trauermücken meiner Pflanze?

Nein, die Larven der Trauermücken fressen nur abgestorbenes Pflanzenmaterial. Was der Pflanze massiv schadet ist die permanente Nässe die vorhanden ist, denn nur dann gibt es auch Trauermücken. Man sollte den Viecherln eigentlich dankbar sein, denn sie machen auf einen Pflegefehler aufmerksam.

Durch die andauernde Feuchtigkeit faulen die Wurzelspitzen, die Pflanze kann kein Wasser mehr aufnehmen obwohl das Substrat nass ist. Die Pflanze wirkt welk, deshalb bei einer Zimmerpflanze mit welken Blättern vor dem Gießen unbedingt überprüfen ob die Erde auch wirklich trocken ist.

Welches Mittel hilft gegen Trauermücken?

Langfristig nur korrektes gießen. Sollte man es nicht schaffen dafür ein Gefühl zu entwickeln kann man sich auch mit einem Feuchtigkeitsmesser helfen, der wird tief in die Erde gesteckt und zeigt an was Sache ist.

Sollte man eine Pflanze oder Erde bekommen haben in der bereits Trauermücken vorhanden sind hat sich durch korrektes gießen das Problem nach drei bis vier Wochen von selbst erledigt.

Sollte die Belästigung durch die Trauermücken so stark sein dass man nicht so lange warten will hilft das Gießen mit Nützlingen (Nematoden) oder einem dafür vorgesehenen Pflanzenschutzmittel (Neem, Lizetan AZ). Auf Gelbtafeln bleiben einige der erwachsenen Fliegen kleben, aber wie oben schon erwähnt, diese Maßnahmen bekämpfen nur die Symptome! Am wichtigsten ist es die Ursache zu beheben, sonst sind die "schwarzen Muckerln" nach wenigen Wochen wieder da.

 

Tipps wie eine fleischfressende Pflanze aufzustellen, sind ja nett, allerdings sollte man bedenken wie wenig Mücken diese Pflanzen fangen können, also bei einer echten Plage ist das ein Tropfen auf dem heißen Stein...

 

 

Autor: Andrea von Flowercompany

Erstellt 15.7.2023, aktualisiert am 31.7.2023

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